Jürgen Wirth neuer König im Mülheim

Mit 531. Schuss nach dreieinhalb Stunden auch Mülheims Königin Marie Weber erlöst

Um 14.25 Uhr erlöste Jürgen Wirth nicht nur sich selbst, sondern alle Zuschauer wie auch Teilnehmer am Mülheimer Vogelschießen 2017. Sage und schreibe der 531. Schuss, nach dreieinhalb Stunden abgegeben vom Flötisten des Tambourcorps Mülheim/Möhne, ließ „Eddie, den rockenden Külbenaar“ fast am Stück aus dem Kugelfang krachen.

Wie erlöst wirkte auch Marie Weber, die nun als Königin neben ihrem Partner steht. Schon im vergangenen Jahr hatte der 32-jährige Landmaschinentechnik-Meister vom Liethof höchste Ambitionen gezeigt, doch Hubertus Wulf hatte da noch das bessere Ende. Erleichtert waren der Sieger und seine Königin auch deshalb, weil es wieder echt harte Mitbewerber gab: Manuel Koch von Beginn an, Christian Rüther etwas später, machten ihrem Musikerkollegen das Leben schwer. Beide gehören zur Musikkapelle
Sichtigvor, die wie das Tambourcorps auch für den „guten Ton“ unter der Vogelstange sorgte. Und nicht zu vergessen Gerold Bruns, der gerne mit seiner Gattin Christina (Tina) auch gerne Mülheimer König geworden wäre. Er stieg aber nach gut 330 Schuss aus: Gerold ist Techniker der die Mülheimer Schützenfestabende begleitenden Partyband „Hot Stuff“ und kommt aus Hundlosen bei Oldenburg. Dort ist er selbst Vorstandsmitglied im Schützenverein, die Königsrolle in Mülheim wäre problematisch geworden.Aber er hat’s ernsthaft versucht.

Jürgen Wirth ließ von Anfang an keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit seines Vorhabens. Mit den Insignien hatte er aber noch nichts zu tun: Die holten Bernd Heinze (Krone, 33. Schuss), Holger Klemmt (Zepter, 46.) und Christian Rüther (Apfel (63.). Wobei hier noch nicht absehbar war, dass der Apfelschütze schließlich auch ein ernsthafter Anwärter werden sollte. Schießmeister Andreas Wirth legte Kugel um Kugel nach, und bei besten regenlosen Bedingungen nach dem Schützenfrühstück in der Schützenhalle wurde die Schlange unter der Vogelstange erst nach dem Apfelfall kürzer. Als sich aber abzeichnete, dass „Eddie“ mehr „Zunder“ brauchte mit dem zur Verfügung stehenden Kaliber, halfen Schützen und auch Musiker beider Vereine nach Kräften. Es gab keine Schießpause, „Eddie“ drehte sich im Kugelfang zwar ein paar Grad nach rechts (vom Schießstand aus gesehen), neigte sich aber kein bisschen und ließ auch nur bröckchenweise Federn. Es wurde etwas unruhig im Publikum („so etwas haben wir ja noch nie erlebt“), aber irgendwann musste ja Schluss sein. Vielleicht half auch, dass Schützen und Musiker und Kandidat Gerold mal die Jacken tauschten, oder gemeinsam gesungen wurde. Unter anderem „Auf die Vogelwiese…“ und tatsächlich: „Stille Nacht“

(Bericht:SA/P.Teichert/C.Clewing)

Sebastian Gerden ist neuer Kaiser in Mülheim!

Am Ende hatte Sebastian Gerden das Glück auf seiner Seite und errang mit dem 463. Schuss für die nächsten 25 Jahre die Kaiserwürde.
Kaiservogel Peter Paul II. musste am Samstagnachmittag einiges aushalten: Gleich 40 motivierte Kaiseranwärter gab es zum 250-jährigen Jubiläumsschützenfest der Mülheimer St.-Peter-und-Paul-Bruderschaft: Alle ehemaligen Mülheimer Majestäten sowie der amtierende König Hubertus Wulf legten der Reihe nach immer wieder auf den von Fred Heinze gebauten Holzaar an.
Dass das Kaiserschießen länger dauern könnte, vermuteten die zahlreichen Zuschauer an der Vogelstange noch nicht, als König Hubertus Wulf dem Jubiläumsvogel sofort mit dem zweiten Schuss um kurz nach 14 Uhr die kaiserliche Krone vom Kopf schoss. Mit Schuss Nummer 83 fiel dann endlich wieder eine Insignie aus dem Kugelfang: Wolfgang Buchwald entrupfte Peter Paul II. das Zepter, und mit dem 138. Schuss löste Stefan Korff den Apfel aus den Krallen des Aars.

Der verbleibende Vogelrest hielt sich dann aber noch tapfer im Kugelfang. Erst nach vielen weiteren Schüssen in seine hölzerne Körpermitte zeigte Peter Paul II. Schwäche und löste seinen rechten Flügel, der aber noch nicht herunter kam, sondern an einem einzigen Faden am Vogelrumpf befestigt blieb. Als Uwe Hildebrandt kurz darauf aber endgültig den Flügel vom Vogelrumpf lösen konnte und ihn zu Boden fallen ließ, sah es plötzlich doch wieder nach einer baldigen Entscheidung aus.

Tatsächlich dauerte es nicht mehr lange, bis Sebastian Gerden, König aus dem Jahr 2015/2016, wieder an der Reihe war, einen weiteren Schuss auf Peter Paul II. abfeuerte, und dem Aar nach einem etwa zweieinhalb Stunden dauerndem Schießen mit dem insgesamt 463. Schuss den Rest gab.
Mit Sebastian Gerden und seiner Frau Heidi – sie wohnen im Ordensritterweg im benachbarten Ortsteil „Mülheim-West“, wie es Oberst Jörg Rhoden scherzhaft formulierte – haben die Mülheimer damit jetzt ein neues Kaiserpaar, das sein Glück unmittelbar nach dem gewonnenen Schießwettkampf noch gar nicht richtig fassen konnte und überhaupt nicht daran geglaubt hatte, die Kaiserwürde erringen zu können. Bevor die Schützen mit ihren neuen Hoheiten und den ehemaligen Königspaaren zum Feiern in die Halle einzogen, präsentierte sich der neue Kaiser dem Dorf zunächst in der traditionellen Parade – sowie am Abend während eines kurzen Programms noch mal offiziell in der Schützenhalle. „Wir sind froh, mit Heidi und Sebastian ein neues Kaiserpaar gefunden zu haben. Das Schießen hat nicht zu kurz und nicht zu lange gedauert und das Wetter hat auch mitgespielt“, zog Oberst Jörg Rhoden währenddessen ein durchweg positives Fazit zum ersten Tag des großen Jubiläumsfestes und erinnerte auch an die Anfänge der 1767 gegründeten Mülheimer Schützenbruderschaft, für dessen Genehmigung die Vorfahren damals ein Bittschreiben an das Kurfürstentum in Köln aufgesetzt hatten. Ehrenplakette und Ehrenurkunde Besonders stolz zeigte sich der Oberst darüber, die Mülheimer Schützentradition über so viele Jahre bewahrt zu haben und nun das 250- jährige Bestehen zu feiern. Geschenke gab es am Abend auch: Werner Lohn übergab in seiner letzten Amtshandlung als CDU-Landtagsabgeordneter die Ehrenplakette des Landes NRW, Kreisoberst Dietrich-Wilhelm Dönneweg hatte eine Ehrenurkunde des Sauerländer Schützenbundes im Gepäck. Beide gratulierten herzlich und lobten das Engagement der Schützen. Am Sonntagnachmittag prä- sentierte sich das neue Mülheimer Kaiserpaar mit einem prächtigen Hofstaat bestehend aus allen ehemaligen Hoheiten sowie mit zahlreichen Gastvereinen im Festumzug durch Mülheims Straßen und ließ das Fest mit einem offiziellen Kaiser- und Königstanz ausklingen.
(Quelle: SA.jif/Foto: Christian Clewing)

Bilder vom Jubiläumsfest gibts hier : www.soester-anzeiger.de/lokales/warstein/schuetzenfest-muelheim-2017-8304157.html

Königstreffen 2017: Kaiservogel heißt „Peter-Paul II.“

01.April 2017

„Peter-Paul II.“ ist die Hauptfigur des Jubiläums zum 250-jährigen Bestehen der Schützenbruderschaft St. Peter und Paul Mülheim. Er ist der Schützenvogel, auf den alle ehemaligen Mülheimer Könige am Samstag, 13. Mai, anlegen, um neuer Kaiser zu werden. Der Vorstand stellte allen ehemaligen Königspaaren den Aar am Samstagnachmittag in der Mülheimer Schützenstube vor und taufte ihn bei dieser Gelegenheit – wie auch schon den Kaiservogel vor 25 Jahren – auf den Namen Peter-Paul. Die Jubiläums-Feierlichkeiten zum 250-jährigen Bestehen der Mülheimer St.-Peter und-Paul-Schützenbruderschaft am 13. und 14. Mai rücken näher, und die ehemaligen Königspaare werden dabei eine wichtige Rolle einnehmen, weshalb der Vorstand der Bruderschaft diese am Samstagnachmittag in die Schützenstube einlud, um ihnen den Ablauf und alle Details zum Bruderschafts-Jubiläum zu erklären: Oberst Jörg Rhoden präsentierte den ehemaligen Majestäten den Fest-Ablauf, während die Königspaare bei Getränken und einem kleinen Imbiss auch die Geselligkeit genossen.

Um 12 Uhr wird am Samstag, 13. Mai, der Startschuss zum Jubiläums-Fest fallen: Dann treten die Schützen am Mülheimer Hallenvorplatz an und marschieren zum Dorfplatz, wo eine Messe abgehalten wird, in der auch die neue Schützenfahne der Mülheimer geweiht werden soll. Anschließend wird es zur Vogelstange gehen, wo dann unter allen ehemaligen Königen sowie dem amtierenden König der neue Mülheimer Kaiser ausgeschossen wird. Sobald der Kaiser-Aar dann aus dem Kugelfang gefallen sein wird, präsentiert das neue Kaiser-Paar sich auf einem Podest an der Vogelstange. Hofstaat der neuen Regenten im Festzug werden dann alle anderen ehemaligen Mülheimer Majestäten sein. Zunächst wird es dann aber eine traditionelle Parade geben, bevor in die Halle eingezogen wird, wo der Oberst das neue Kaiserpaar noch einmal offiziell präsentiert. Ab 19.30 Uhr wird dann ein kleines Abendprogramm, musikalisch begleitet durch Tambourcorps Mülheim und Musikverein Sichtigvor, stattfinden, dem sich ab 21 Uhr ein Festball mit der Tanz-Band „Hot Stuff“ anschließt. Die Band sei an diesem Abend aber aufgefordert, verstärkt Discofox-Stücke zu spielen, sodass viel getanzt werden kann, versicherte Jörg Rhoden.

Der folgende Tag wird dann der eigentliche Festtag der Jubiläumsveranstaltung sein: Wieder um 12 Uhr treten die Schützen an der Halle an, um das Kaiserpaar samt Hofstaat abzuholen und dann zum Antreteplatz, dem Schulhof der Sichtigvorer Grundschule, zu marschieren. Dort werden sich auch elf Gast-Bruderschaften sowie sieben auswärtige Kapellen versammeln, die dann mit den Mülheimern den  Jubiläumszug bilden werden. Um 14.30 Uhr tritt der Festzug dann auf dem Schulhof an, um durch Mülheim zu ziehen. Das Kaiserpaar samt Hofstaat und der Mülheimer Vorstand werden sich dann zum Ende der Strecke abspalten, um gesondert zur Kaiser-Tribüne an der Peterbache zu marschieren, auf der sie Platz nehmen, damit der restliche Festumzug kurz vor Erreichen der Schützenhalle noch einmal an den Einheimischen vorbei zieht. Der Festtag wird sich dann in der Schützenhalle fortsetzen, bevor die Veranstaltung mit einem abendlichen Kaiser- und Königstanz ausklingen soll. „Wir gehen davon aus, dass wir anschließend noch lange weiter feiern, aber es ist wichtig, dass so eine Veranstaltung einen offiziellen Abschluss hat“, kommentierte  Jörg Rhoden – der sich dann mit seinen Vorstandskollegen und den ehemaligen Königspaaren schon sehr auf die Jubiläums-Festlichkeiten im Mai freute. Als Höhepunkt des Zusammenkommens am Samstag präsentierte der Vorstand den Königspaaren noch den von Fred Heinze gebauten Kaiser-Vogel, auf dessen Zerrupfen es die meisten der anwesenden Ex-Könige schon angelegt haben. „Zum Jubiläum ist der Vogel besonders schön geworden“, kommentierten die Vorstandsmitglieder die Präsentation des Vogels, der auch schon einen Namen hatte: Von einer gemeinsamen Namenssuche aller anwesenden Könige und Königinnen verzichtete der Vorstand aus Zeitgründen – und präsentierte den Ex-Majestäten deswegen schon einen Namen, der in Vorstandsreihen überlegt worden war: Zu Ehren der Schützenbruderschaft St. Peter und Paul Mülheim bekam der Aar den passenden Namen Peter-Paul – womit er aber bereits der zweite Träger dieses Namens ist, denn der Kaiservogel zum letzten Jubiläum vor 25 Jahren war genauso getauft worden. Da aber von keinem der Königspaare ein anderer Name vorgeschlagen wurde, bleibt es beim Namen Peter-Paul, auf den der Vogel dann auch offiziell getauft wurde: Alle anwesenden Königspaare durften sich via Unterschrift auf der weißen Rückseite des begehrten Kaiser-Vogels verewigen – meistens in der Hoffnung, seine letzten Holzreste am 13. Mai aus dem Kugelfang schießen und sich zum neuen Mülheimer Kaiser krönen zu können.(Quelle: SA, 03.04.2017 JF)

Mülheimer Schützen feiern im Mai den 250. Geburtstag

Ganz im Zeichen des 250-Jährigen Bestehens stand die Jahresversammlung der Schützenbruderschaft St. Peter und Paul am Samstagabend im Feuerwehrhaus. Die Aktiven um Oberst Jörg Rhoden laden aus gegebenem Anlass am 13. und 14. Mai zu einer Großveranstaltung mit Hunderten von Gästen ein.

Allein am großen Jubiläumsumzug werden, die Vertreter von elf Gastvereinen eingeschlossen, voraussichtlich 1000 aktive Schützenbrüder und bis zu sechs Musikkapellen teilnehmen. Bei allem Respekt vor den bis dahin noch anstehenden Vorbereitungsarbeiten sieht Jörg Rhoden das Fest des Jahres als besondere Chance, den vielen Gästen einen beeindruckenden Ortsteil zu präsentieren: „Ich bitte um Beiträge jeglicher Art, die diesen Eindruck positiv prägen.“

Die Feierlichkeiten beginnen am Samstag, 13. Mai, mit einer Freiluftmesse am Dorfplatz. Wie viele Könige sich am anschließenden Kaiserschießen beteiligen werden, steht noch nicht fest. Rhoden: „Es müssten so ungefähr 40 sein.“ Der zielsicherste von ihnen wird nach feierlicher Proklamation auf der Von-Plettenberg-Straße die Parade abhalten. Die Vorstellung des neuen Kaiserpaares erfolgt im Rahmen eines Heimatabends in der Schützenhalle.

Am Sonntagmittag wird der Schulhof der St. Margaretha-Grundschule zum Antreteplatz umfunktioniert. Der offiziellen Begrüßung der Gäste folgt dann der Jubiläumsumzug durch Mülheim mit Vorbeimarsch am Kaiserpodium an der Peterbache. Der Ansturm der Besucher wird, davon gehen die Veranstalter aus, so groß sein, dass in Schützenhalle und Feuerwehrhaus nicht genügend Sitzplätze vorgehalten werden können. Aus diesem Grund sind Stehplätze auf dem Vorplatz vorgesehen. Speisewagen und Verkaufsstände sollen vor dem Gerätehaus platziert werden.Von den Mülheimern, insbesondere den Anliegern wünscht sich der Schützenvorstand Wegschmuck, Fahnen, Wimpelketten, eventuell das Anbieten von Erfrischungen und/oder viele weitere kreative Aktionen.

Bevor Oberst Rhoden die Partnerinnen der Schützenbrüder zur Winterfest-Feier willkommen hieß, machte er auf eine Helferliste aufmerksam: „Dort können sich alle eintragen, die uns als Ordner, Parkplatzanweiser oder bei anderen Maßnahmen unterstützen wollen.