Schützen wollen „Dorf wichtige Stützen sein“

Mülheim – „Das ganze Land im Krisenmodus, Kontakteinschränkungen für alle: Wir alle durchleben gerade eine schwere Zeit“, schreibt Jörg Rhoden, Oberst der Mülheimer St. Peter und Paul Schützenbruderschaft. Weil die Maßnahmen besonders die älteren Mitbürger und die Bürger der Corona-Risikogruppe treffen, starten die Schützen nun eine Hilfsaktion „in der Stadt Warstein wie auch im Ortsteil Mülheim“. Jörg Rhoden: „Wir als Schützenbruderschaft St. Peter & Paul Mülheim nehmen dies, wie einige andere Bruderschaften in der Nachbarschaft für ihre Orte auch, zum Anlass, unserem Dorf helfen zu wollen. Ganz im Sinne der ureigensten Gründungsideale hat sich ein kleiner Kreis des Vorstandes dazu bereit erklärt, Bedürftigen aktiv in dieser Krisenzeit zur Seite zu stehen. Wir möchten zeigen, dass es nicht nur darum geht, einmal im Jahr Schützenfest zu feiern, sondern auch gerade in diesen Zeiten dem Dorf eine wichtige Stütze zu sein“ Daher bietet der Vorstand der Bruderschaft Unterstützung bei Einkäufen und Apotheken-Abholungen unter Berücksichtigung der vorgegebenen Sicherheitsaspekte an. Dabei kann telefonisch der Bedarf gemeldet werden, intern werden die Aufgaben gleichmäßig verteilt und nach Feierabend entsprechend abgearbeitet. Zur Übergabe kommt es vor der eigenen Haustür. Bedürftige, aber auch weitere interessierte Mülheimer können sich ab sofort unter Tel. 0151-70813700 beim Vorstand melden. Sollten sich noch weitere Freiwillige finden, so können sich auch diese unter der angegebenen Telefonnummer melden.

Generalversammlung 11.01.2020

Festverding der Mülheimer Schützen / Andre Herbort und Markus Cramer aus Vorstand verabschiedet

 

„Wollen wir in diesem Jahr ein Schützenfest feiern?“ Diese obligatorische Frage stellte Mülheims Oberst Jörg Rhoden am Samstagabend beim traditionellen Festverding im Feuerwehrhaus. Als Antwort darauf erhielt er – wie erwartet – die einstimmige Zustimmung seiner St. Peter und Paul -Schützenbrüder. Das Mülheimer Hochfest findet somit vom 27. bis 29. Juni 2020 statt. Festwirt bleibt Willi Funken, dessen Angebot Rechnungsführer Sebastian Gerden der Versammlung vorgestellt hatte. „Wir sind froh, dass wir mit Willi einen Festwirt gefunden haben, mit dem wir sehr gut zusammen arbeiten können“, gab Oberst Jörg Rhoden zu bedenken, dass es heute nicht mehr ganz leicht ist, einen geeigneten Festwirt zu finden. Deshalb stimmten auch die Schützenbrüder für die Verpflichtung von Willi Funken – mit dem der Bierpreis zum kommenden Fest bei 1,50 Euro liegen wird.

Begonnen hatte Rhoden die Versammlung zunächst mit einem Rückblick auf das Jahr 2019 – das am 12. Januar mit dem Festverding begonnen und sich im März mit der Kreisversammlung in Beckum fortgesetzt hatte. Im April war der Kreuzweg kirchlicher Verbände am Kalvarienberg gefolgt, und nach der Bundesversammlung in Sundern im Mai, hatte mit dem Schützenfest im Juni der Höhepunkt des Mülheimer Jahres stattgefunden. Julian Gockel und Tabea Döben hatten sich dabei samstags und sonntags als amtierendes Königspaar präsentiert. Am Montag unter der Vogelstange hatte sich Fritz Gosmann nach einem Zweikampf mit Sohn Marvin zum neuen Regenten geschossen – und seine Frau Anja zur Königin erkoren. Während der Rechnungslage im vergangenen August waren Schriftführer Markus Dahlberg und Reserveoffizier Manuel Stamen in ihren Ämtern bestätigt worden. Andre Herbort und Markus Cramer waren auf eigene Wünsche aus dem Vorstand ausgeschieden und hatten ihre Nachfolger mit Florian Wirth und Moritz Brokop gefunden. Zum Ende des Jahres hatte schließlich die Stadtverbandssitzung in Mülheim, sowie der traditionelle Weihnachtsmarkt und der Seniorenadvent stattgefunden.

Nach Verlesen des jüngsten Versammlungsprotokolls durch Hauptmann Reinhard Puppe in Vertretung für den erkrankten Schriftführer Markus Dahlberg war  der Kassenbericht durch Rechnungsführer Sebastian Gerden – und die Entlastung des Vorstands durch die Kassenprüfer Thorsten Cordes und Christoph Rapala gefolgt.

Nach Vergabe der Schänke an Willi Funken stand dann die offizielle Verabschiedung der zwei ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder an. In Anerkennung ihrer langjährigen Tätigkeiten erhielten Andre Herbort und Markus Cramer Urkunden und Präsente.

Andre Herbort war fast 20 Jahre lang im Vorstand der St. Peter und Paul-Schützen aktiv, Markus Cramer hatte 16 Jahre lang im Vorstand mitgewirkt. Eine „immer helfende Hand“ habe der Oberst stets mit Cramer verbunden. „Wenn Halleninventar wie Tische oder Stühle irreparabel erschienen – Markus hat sie wieder hinbekommen“, sagte Rhoden. Andre Herbort verband er derweil „mit allem, was mit Musik und Beschallung zu tun hat“. Bei allen Veranstaltungen der Bruderschaft sei Herbort mit dieser Kompetenz zur Stelle gewesen – beispielsweise bei der akustischen Begleitung der Deutschlandspiele in der St. Peter und Paul-Arena. „Alles, was mit Akustik zu tun hat, wusste man bei Andre bestens aufgehoben“, resümierte der Oberst – der auch erwähnte, dass Andre Herbort dem Vorstand trotz seines formalen Ausscheidens noch teilweise erhalten bleibe: „In Akustik-Angelegenheiten sowie mit der Betreuung unserer Homepage wird Andre uns weiterhin unterstützen.“

Um das Projekt der Sektbar-Erneuerung in der Schützenhalle hatte sich Rainer Stamen in der vergangenen Zeit mit einer kleinen Arbeitsgruppe gekümmert und präsentierte der Versammlung jetzt die bisherigen Ergebnisse und Kostenvoranschläge. Geplant ist eine moderne Umstrukturierung und Aufbereitung der Bar mit Traversen. Angesichts der hohen Kosten und des aktuell knappen Kassenstandes wurde die endgültige Entscheidung über die Erneuerung zunächst auf das kommende Jahr vertagt.

Für das laufende Jahr plant Oberst Jörg Rhoden zudem eine Veranstaltung für potentielle Königsanwärter, während der er über Königsjahr und Kosten aufklären will. Es beständen oft falsche Vorstellungen, die vom Schießen unter der Vogelstange abhalten würden. „Es kursieren zum Beispiel Summen um die 10 000 Euro, die ein Königsjahr angeblich kosten soll – das ist absoluter Quatsch“, sagte Rhoden.

Nachdem Rhoden auf die erneute Öffnung der St. Peter und Paul-Arena zur diesjährigen Europameisterschaft hingewiesen hatte, wurde zum Abschluss der Film des vergangenen Schützenfestes gezeigt. Weil das Filmteam Kleine aus Rüthen in 2019 verhindert war, hatte Franz-Josef Grundhoff aus Sichtigvor sich ganz spontan zum Filmen bereit erklärt. Das Resultat fiel lebhafter aus als gewohnt, stieß bei der Versammlung aber auf großes Gefallen.

Gemeinsam mit den Mülheimer Frauen, die nach der Versammlung hinzu gestoßen waren, folgte wieder ein stimmungsvoller Ausklang.
(Soester Anzeiger/13.01.2020)

Spontan zur Königswürde: Julian Gockel regiert Mülheim!

296 Schuss beim Vogelschießen der St. Peter- und Paul-Schützenbruderschaft

Zur Halbzeit des Vogelschießens der St. Peter- und Paul-Schützenbruderschaft Mülheim stand Julian Gockel noch mit seinen Freunden zusammen am Bierwagen. Doch als sich das Schießen auf den Holzaar immer zäher gestaltete, traf er den Spontanentschluss: „Bevor es wer anders macht, mache ich

das.“ Und mit dem 296. Schuss machte er es tatsächlich und sicherte sich die Königswürde.

„Ein geiles Gefühl“, freute sich der 24-Jährige nach seinem finalen Treffer. Gemeinsam mit seiner Freundin Tabea Döben, die er zu seiner Königin erkor, führte er gestern Nachmittag die Parade durch Mülheim an.
Knapp 180 Schuss waren schon auf den auf den Namen „Harry, der unbelehrbare Treckerfreund aus der Hasengasse“ getauften Holzvogel abgegeben,
als sich Julian Gockel unter die Vogelstange begab und in den Wettstreit mit dem einzig anderen ernsthaften Königsaspiranten, Manuel „Fiete“ Koch vom Musikverein Sichtigvor, trat. Und der Fan des 1. FC Köln erwies sich mit dem Gewehr zielsicherer als sein Lieblingsverein in der vergangenen Saison. Mit einem Schuss erlegte er gleich beide Flügel, verblieb nur noch der Korpus im Kugelfang. „Jetzt macht es Fiete“, befürchtete Gockel, dass sein Konkurrent diese Vorlage mit dem nächsten Schuss zum Sieg verwandeln würde. Doch der Holzrest erwies sich als widerstandsfähig. Die beiden Schützen zersplitterten ihn im Wechsel – mit dem besseren Ende für das Mitglied des Fanclubs „Kölsche Klüngel Möhnetal“. Nach dem 296. Schuss segelten die
letzten Reste zu Boden. „Das war so emotional. Ich hätte am liebsten geweint,aber es hat mich keiner gelassen“, offenbarte der neue König seine Gefühle.

Einer der ersten Gratulanten des neuen Schützenkönigs war sein Vater Stefan, der ihm zuvor nach kurzem Widerstand das Okay für die Teilnahme gegeben hatte. Er hatte 2006 das Vogelschießen zu seinen Gunsten entschieden – damals mit nur 79 Schuss – und mit seiner Ehefrau Carola regiert.
Der neue Regent der Mülheimer Schützen wohnt in der Peterbache 50 und arbeitet im Sozialamt der Stadt Warstein. Mit Bürgermeister Dr. Thomas Schöne war sein oberster Dienstherr Tippgeber unter der Vogelstange. Als ehemaliger Schützenkönigvon Belecke hat er Erfahrung. Und er versprach Julian Gockel, der auch Mitglied der Prinzengarde der KG MüSiWa ist, gleich einen Tag Sonderurlaub. Ähnlich zäh, wie sich das Schießen selbst phasenweise gestaltet hatte, war zunächst auch der Auftakt verlaufen. Denn das neu angeschaffte Gewehr hatte beim Ehrenschuss des 2017er Königs Jürgen Wirth mehrfach Ladehemmung. Doch nach einer mehrminütigen Neujustierung der Anlage durch Christian Scobel, der seine Premiere als Schießmeister feierte,konnte es losgehen. Zunächst hatten sich die Mülheimer Schützen dabei der Insignien, des von Bernd Heinze gebauten Vogels angenommen.

Den Apfel sicherte sich mit dem 14. Schuss Lennart Korff, Mitglied des Musikvereins Sichtigvor, die Krone ging mit dem 34. Schuss an
Franz Hillebrand. Mit dem 54. Schuss traf Julian Klöer vom Tambourkorps Mülheim das Zepter. (Bericht/Bilder SA 26.06.2018)

 

Festverding 2018 -Mülheimer St. Peter und Paul-Schützen blicken zufrieden auf ihren 250. Geburtstag zurück

„Schönes Fest mit toller Beteiligung“

Ein schönes, jedoch auch arbeits- und kostenintensives Jahr liegt hinter den St.-Peter-und-Paul Schützenbrüdern.
Der Vorstand um Oberst Jörg Rhoden blickte am Samstag während des Festverdings vorwiegend positiv auf die letzte Saison zurück.
Neben ihrem traditionellen Hochfest sei das Jubiläumsfest anlässlich des 250-jährigen Bestehens ein „schönes Fest, mit toller Beteiligung und fast nur gutem Feedback“ gewesen, so fassten Rhoden und Schriftführer Dahlberg in ihrem Rückblick zusammen. Dank galt allen Helfern.

Erwartungsgemäß sprach sich die Versammlung dafür aus, auch in 2018 ein Schützenfest zu feiern. Dieses wird vom 23. bis 25. Juni stattfinden. Erneut bekam den Zuschlag für die Bewirtung Festwirt Willi Funken.

Einige Änderungen in der Satzung kündigte dagegen Bruno Frenz an. Zum einen müsse in die Vereinsstatuten aufgenommen werden, dass ab dieser Saison vier Reserveoffiziere gewählt worden seien. Zum anderen stellte man die Beitragszahlungen für die Über-65-jährigen/Rentner auf den Prüfstand. Voller Beitragssatz? Ermäßigter? Gar keiner? Die Versammlung diskutierte kontrovers. Der Vorstand will bis zur Jahreshauptversammlung alle Vorschläge sammeln und verschiedene Ausarbeitungen zur Abstimmung vorbereiten.

Mit einer Urkunde und großem Dank verabschiedete Rhoden im Anschluss zwei Vorstandsmitglieder. Stefan Gockel ist seit 25 Jahren Mitglied der Bruderschaft, zwölf Jahre arbeitete er im Vorstand mit. Unter anderem war das Erstellen der Königsfibel sein Verdienst. Nach zweijähriger Vorstandsarbeit verließ auch Chris Menke die erste Reihe des Vereins.

Deutlich unter dem veranschlagten Budget habe der Verein die erforderlichen Arbeiten am Dach des Schützenhauses halten können, so Rhoden weiter. In diesem Zusammenhang dankte er besonders Reinhard Puppe und Wolfgang Buchwald für ihr Engagement. In den kommenden Monaten sei es geplant noch einzelne Platten auszutauschen. „Wir werden dann ein Dach vorweisen können, das die nächsten Jahrzehnte überlebt.“

Zur bevorstehenden Fußball-WM wird in der „Peter-und-Paul-Arena“ zudem erneut ein Public Viewing angeboten. Der Vorstand lud bereits jetzt zu allen Spielen mit deutscher Beteiligung ein.

Aufgerufen waren auch „alle die sich berufen fühlen und vielleicht noch nicht in irgendwelchen Vereinsvorständen aktiv sind“ um als freiwillige Helfer das Fortbestehen des Seniorennachmittags zu sichern.
Gemeinsam mit den dazugekommenen Partnerinnen verbrachten die Schützenbrüder noch einige gesellige Stunden. Zur Unterhaltung wurde der Film des Schützenfestes 2017 gezeigt.

Die weiteren Termine für das gerade begonnene Jahr sind unter anderem : 17. August: Generalversammlung, 1. Dezember: Weihnachtsmarkt am Dorfplatz, 8. Dezember Seniorenadvent, zudem stehen Gastbesuche der Schützenfeste in den umliegenden Ortschaften auf dem Programm. (Quelle: Soester Anzeiger/Jan2018)

Jürgen Wirth neuer König im Mülheim

Mit 531. Schuss nach dreieinhalb Stunden auch Mülheims Königin Marie Weber erlöst

Um 14.25 Uhr erlöste Jürgen Wirth nicht nur sich selbst, sondern alle Zuschauer wie auch Teilnehmer am Mülheimer Vogelschießen 2017. Sage und schreibe der 531. Schuss, nach dreieinhalb Stunden abgegeben vom Flötisten des Tambourcorps Mülheim/Möhne, ließ „Eddie, den rockenden Külbenaar“ fast am Stück aus dem Kugelfang krachen.

Wie erlöst wirkte auch Marie Weber, die nun als Königin neben ihrem Partner steht. Schon im vergangenen Jahr hatte der 32-jährige Landmaschinentechnik-Meister vom Liethof höchste Ambitionen gezeigt, doch Hubertus Wulf hatte da noch das bessere Ende. Erleichtert waren der Sieger und seine Königin auch deshalb, weil es wieder echt harte Mitbewerber gab: Manuel Koch von Beginn an, Christian Rüther etwas später, machten ihrem Musikerkollegen das Leben schwer. Beide gehören zur Musikkapelle
Sichtigvor, die wie das Tambourcorps auch für den „guten Ton“ unter der Vogelstange sorgte. Und nicht zu vergessen Gerold Bruns, der gerne mit seiner Gattin Christina (Tina) auch gerne Mülheimer König geworden wäre. Er stieg aber nach gut 330 Schuss aus: Gerold ist Techniker der die Mülheimer Schützenfestabende begleitenden Partyband „Hot Stuff“ und kommt aus Hundlosen bei Oldenburg. Dort ist er selbst Vorstandsmitglied im Schützenverein, die Königsrolle in Mülheim wäre problematisch geworden.Aber er hat’s ernsthaft versucht.

Jürgen Wirth ließ von Anfang an keinen Zweifel an der Ernsthaftigkeit seines Vorhabens. Mit den Insignien hatte er aber noch nichts zu tun: Die holten Bernd Heinze (Krone, 33. Schuss), Holger Klemmt (Zepter, 46.) und Christian Rüther (Apfel (63.). Wobei hier noch nicht absehbar war, dass der Apfelschütze schließlich auch ein ernsthafter Anwärter werden sollte. Schießmeister Andreas Wirth legte Kugel um Kugel nach, und bei besten regenlosen Bedingungen nach dem Schützenfrühstück in der Schützenhalle wurde die Schlange unter der Vogelstange erst nach dem Apfelfall kürzer. Als sich aber abzeichnete, dass „Eddie“ mehr „Zunder“ brauchte mit dem zur Verfügung stehenden Kaliber, halfen Schützen und auch Musiker beider Vereine nach Kräften. Es gab keine Schießpause, „Eddie“ drehte sich im Kugelfang zwar ein paar Grad nach rechts (vom Schießstand aus gesehen), neigte sich aber kein bisschen und ließ auch nur bröckchenweise Federn. Es wurde etwas unruhig im Publikum („so etwas haben wir ja noch nie erlebt“), aber irgendwann musste ja Schluss sein. Vielleicht half auch, dass Schützen und Musiker und Kandidat Gerold mal die Jacken tauschten, oder gemeinsam gesungen wurde. Unter anderem „Auf die Vogelwiese…“ und tatsächlich: „Stille Nacht“

(Bericht:SA/P.Teichert/C.Clewing)