André Schütte mit 181. Schuss neuer Schützenkönig in Mülheim!

Plötzlich König

André Schütte mit 181. Schuss Überraschungskönig in Mülheim

Dabei sah es im Mülheimer Külbenkamp lange so aus, als würde sich gar kein König finden lassen. Fast 2,5 Stunden lagen zwischen dem ersten Schuss, dem Ehrenschuss des scheidenden Königs Fritz Gosmann, und eben jenem entscheidenden Treffer – der Vogel hing noch nahezu komplett im Kugelfang – von André Schütte. Hauptmann Kevin Frenz hatte noch vorm Schießen angekündigt: „Der erste Schuss gehört dem alten König, der letzte Schuss dem neuen König.“
Bei den Insignien ging es dafür fix. Mit dem 11. Schuss sicherte sich Manuel Stamen die Krone, Vogelbauer und Geburtstagskind Bernd Heinze mit dem 15. Schuss das Zepter und Christof Rapala mit dem 20. Schuss den Apfel. Vor allem Stamen war es auch, der immer wieder unter der Vogelstange auftauchte, ehe es bei knapp 100 Schuss zur ersten Schießpause kam.
Die beendete Bürgermeister Dr. Thomas Schöne mit drei Schüssen, ehe das Feld der Aspiranten wieder größer wurde. Nach dem 160. Schuss waren es aber nur noch einzelne, bis das Schießen ganz zum Erliegen kam. Und schließlich Schütte sich ein Herz fasste. Während er das tat, diskutierte der Bruderschaftsvorstand um Jörg Rhoden noch, wie es weitergeht mit dem Schießen. Hätte sich kein Aspirant mehr eingefunden, hätten die bisherigen Könige aus dem Vorstand geschossen, wären dann aber ohne Königin und ohne Hofstaat marschiert. „Der Vogel wäre also auf jeden Fall gefallen“, so Rhoden: „Das wäre aber nur die Notlösung gewesen.“ Und die entscheidende Patrone erhielt Schütte sogar aus den Händen seines Vaters Burkhard, der Schießmeister Christian Scobel assistierte. Der 26-Jährige ist Groß- und Außenhandelskaufmann, war bereits Jungschützenkönig in Sichtigvor.
Und nach dem ersten Schock konnte der Hobby-Ballonpilot aber auch wieder lachen. Und freuen darf sich seine Königin Lea Pietz auch – trotzdem sie am Montag nicht dabei sein konnte: Mülheim feiert in diesem Jahr bekanntlich 950. Dorfjubiläum, sodass sich die beiden auch noch häufiger gemeinsam als Königspaar präsentieren können.

Bilder vom den Festzügen Sonntag und Montag:

Schützenfest in Mülheim: Festzug am Sonntag

Schützenfest in Mülheim: Festzug am Montag

Anja Gosmann erste Tulpenkönigin

Anja Gosmann erste Tulpenkönigin

Mülheimer Kaiserin Heidi Gerden sichert sich Apfel und Zepter

„Unsere Schützenkönigin macht den ersten und die neue Tulpenkönigin den letzten Schuss“, hatte Schriftführer Markus Dahlberg zu Beginn erläutert, nachdem das Königspaar Fritz und Anja Gosmann mit Unterstützung von Kaiserin Heidi Gerden den am Kugelfang befestigten Birkenbusch die Stange hinauf gezogen hatten. Dass es in beiden Fällen Anja Gosmann sein würde, die zielsicher auf den Vogel schießt, hatte Dahlberg zu dem Zeitpunkt natürlich noch nicht ahnen können – denn letztlich war es tatsächlich Mülheims amtierende Königin, die die dreijährige Amtszeit mit ihrem König Fritz noch etwas besonderer machte und sich mit dem 122. Schuss zu Mülheims erster Tulpenkönigin kürte. Bei der Regentin flossen einige Freudentränen, als der Rest des Aars aus dem Kugelfang fiel und sie sogleich auf die Schultern der Vorstandsmitglieder gehoben wurde und eine gefüllte riesengroße Warsteiner-Tulpe überreicht bekam.
Zuvor hatten sich zahlreiche Frauen in die Schlange an der Vogelstange eingereiht und unter Anleitung von Schießmeister Christian Scobel immer wieder auf den Vogel gezielt. Mülheims amtierender Kaiserin Heidi Gerden war es mit dem zweiten Schuss bereits gelungen, dem Aar gleichzeitig Apfel und Zepter zu entreißen. Die Krone fiel einige Schüsse später durch Margit Wulf, die dem Vogel dafür kurzerhand die Kehle durchtrennte. Pro errungener Insignie gab es für die Frauen ein Freigetränk nach Wahl – aber die Schlange wurde auch danach nicht kürzer. Immer wieder stellten die Damen sich hinten an, sie waren offensichtlich auf den Geschmack gekommen. „Das macht so viel Spaß“, war immer wieder aus den Reihen zu hören.
Wie in der Schützenbruderschaft St. Peter- und Paul Mülheim bezüglich des Frauen-Vogelschießens nun weiterhin verfahren wird, steht noch nicht fest. Am Montag, 27. Juni, werden es aber zunächst wieder die Männer sein, die auf den Aar im Kugelfang anlegen und den Nachfolger von Mülheims Langzeit-König Fritz Gosmann ermitteln.
„Bestimmt könnt ihr uns montags beim Schützenfest unter der Stange jetzt gut verstehen“, beendete Markus Dahlberg schließlich den offiziellen Teil der Premieren-Veranstaltung, der noch bis in die frühen Morgenstunden gesellig ausklang als voller Erfolg gewertet werden darf.

                                                       

„Erwin, der Farbenfrohe aus dem Hause Schenke“

Quelle: Soester Anzeiger 15.06.2022   

Drei Jahre lang hatten Fritz und Anja Gosmann als amtierendes Mülheimer Königspaar auf ihr traditionelles Vogelkrönen warten müssen, denn zweimal war das Schützenfest Corona-bedingt ausgefallen und Gosmanns, die sich schon 2019 zu neuen Majestäten gekürt haben, waren seither im Amt geblieben. Nun wird in weniger als zwei Wochen endlich wieder Schützenfest in Mülheim gefeiert. Und damit Fritz Gosmanns Nachfolger am Montag, 27. Juni, an der Vogelstange ausgeschossen werden kann, galt es am Wochenende, den von Bernd Heinze gebauten Holzvogel zu dekorieren. Getauft wurde dieser auf den Namen „Erwin, der Farbenfrohe aus dem Hause Schenke“. Die Namensgebung bezieht sich auf das Maskottchen des FC Schalke 04, dessen Fan der König ist, sowie auf den Malermeister-Beruf des Königs und auf den Beinamen, den Gosmanns im Ort traditionell tragen. Die Hofdamen dekorierten den Schützenvogel mit blau-weißen Eierketten, die zudem das Mülheimer Wappen tragen. Lange wurde anlässlich des Vogelkrönens gemeinsam gefeiert und sich auf die nahenden Festtage eingestimmt.

Stadt Warstein zeigt Flagge! Schützenfahnen auch in Mülheim als Zeichen der Solidarität

Amtsoberst Ernst Adams richtet Schreiben an die Warsteiner Schützen:

         

Liebe Schützenbrüder der Stadt Warstein,

seit einigen Wochen hält uns nun schon ein Zustand in Atem, den in diesem Ausmaß sicherlich noch keiner von uns vorher geahnt, ja schon einmal erlebt hat. Alles deutet momentan auch daraufhin, dass das Ausmaß dieser Pandemie uns auch noch die kommenden Wochen, wenn nicht sogar Monate begleiten wird.

Schweren Herzens haben die Schützenbrüder aus Waldhausen inzwischen sicherlich die einzig richtige Entscheidung getroffen und ihr mit viel Einsatz und Sorgfalt geplantes Jubelschützenfest am 1. Maiwochenende abgesagt.

Aber auch weitere Schützenbruderschaften und -gesellschaften unserer Stadt werden in den kommenden Wochen vor der großen Entscheidung stehen, ihre jährlichen Hochfeste, unsere geliebten Schützenfeste, abzusagen oder zu verschieben. Sicherlich für uns alle eine Entscheidung, die in der Vereinsgeschichte bisher einzigartig bleibt.

Dies macht sich zurzeit auch an unseren Schützenhallen bemerkbar, die schon seit einigen Wochen ohne Vermietungen ziemlich leblos und verwaist ihr Dasein fristen. Aus diesem Grunde finde ich die Aktion, die derzeitig im Kreisschützenbund Meschede stattfindet und bereits von unseren Freunden der Schützenbruderschaft Suttrop durchgeführt wurde, eine sehr nette und gute Geste!

Unter dem Motto „Fahnen raus“ hängen alle Schützenbruderschaften und -gesellschaften vor Ihren so verwaisten Schützenhallen Ihre Schützenfahne heraus. Als Zeichen der Solidarität und Dankbarkeit gegenüber allen Mitmenschen, die in dieser aktuellen Krise zum Fortbestand unseres täglichen Lebens beitragen, soll diese Ehrbezeugung mit dem Aufhängen unserer Schützenfahnen dienen.

Allen Pflegekräften, Medizinern, Verkaufspersonen, Feuerwehren, Zustellern und Ordnungskräften wollen wir auf diesem Wege danken und gleichzeitig unsere Hoffnung und Bitte zum Ausdruck bringen, dass unsere Fahnen alsbald wieder zu Freude und Frohsinn vor unseren Schützenhallen im Winde wehen werden.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr gerade in der kommenden Karwoche diese Solidaritätsgeste der Warsteiner Schützen unterstützt und mir gerne ein entsprechendes Foto von Eurer wehenden Fahne vor der Schützenhalle zur Verfügung stellt. Dann würde ich gerne nach den Osterfeiertagen diese Aktion auch einmal der heimischen Presse zur Verfügung stellen und somit auch auf die Unterstützung der Schützenbrüder hinweisen.

Weiterhin möchte ich, falls allen noch nicht bekannt, auch noch auf die Aktion www.warsteinhilft.de des Initiators Ludwig Thorwesten hinweisen, wobei sich auch jeder ehrenamtlich für die Gemeinschaft in unserer Stadt engagieren kann. Auf diese  Aktion hat ja bereits vor einigen Tagen der Niederbergheimer Oberst Björn Besting ausdrücklich hingewiesen. Dankenswerterweise hat ja der Vorstand der Schützenbruderschaft Mülheim bereits in eigener Regie auch schon eine Unterstützung für die Dorfbewohner organisiert bzw. durchgeführt.

Allen Schützenbrüdern der Stadt Warstein auf  diesem Wege ein herzliches Dankeschön für Euren unermüdlichen Einsatz zum Kampf gegen diese gesundheitsschädliche Lage. Trotzdem wünsche ich Euch auf diesem Wege ein schönes und natürlich ruhiges Osterfest, verbunden mit dem größten und innigsten Wunsch in diesen Tagen:

Bleibt alle gesund und munter!!

Herzliche Grüße

Euer

Ernst Adams

(Amtsoberst)