Stadt Warstein zeigt Flagge! Schützenfahnen auch in Mülheim als Zeichen der Solidarität

Amtsoberst Ernst Adams richtet Schreiben an die Warsteiner Schützen:

         

Liebe Schützenbrüder der Stadt Warstein,

seit einigen Wochen hält uns nun schon ein Zustand in Atem, den in diesem Ausmaß sicherlich noch keiner von uns vorher geahnt, ja schon einmal erlebt hat. Alles deutet momentan auch daraufhin, dass das Ausmaß dieser Pandemie uns auch noch die kommenden Wochen, wenn nicht sogar Monate begleiten wird.

Schweren Herzens haben die Schützenbrüder aus Waldhausen inzwischen sicherlich die einzig richtige Entscheidung getroffen und ihr mit viel Einsatz und Sorgfalt geplantes Jubelschützenfest am 1. Maiwochenende abgesagt.

Aber auch weitere Schützenbruderschaften und -gesellschaften unserer Stadt werden in den kommenden Wochen vor der großen Entscheidung stehen, ihre jährlichen Hochfeste, unsere geliebten Schützenfeste, abzusagen oder zu verschieben. Sicherlich für uns alle eine Entscheidung, die in der Vereinsgeschichte bisher einzigartig bleibt.

Dies macht sich zurzeit auch an unseren Schützenhallen bemerkbar, die schon seit einigen Wochen ohne Vermietungen ziemlich leblos und verwaist ihr Dasein fristen. Aus diesem Grunde finde ich die Aktion, die derzeitig im Kreisschützenbund Meschede stattfindet und bereits von unseren Freunden der Schützenbruderschaft Suttrop durchgeführt wurde, eine sehr nette und gute Geste!

Unter dem Motto „Fahnen raus“ hängen alle Schützenbruderschaften und -gesellschaften vor Ihren so verwaisten Schützenhallen Ihre Schützenfahne heraus. Als Zeichen der Solidarität und Dankbarkeit gegenüber allen Mitmenschen, die in dieser aktuellen Krise zum Fortbestand unseres täglichen Lebens beitragen, soll diese Ehrbezeugung mit dem Aufhängen unserer Schützenfahnen dienen.

Allen Pflegekräften, Medizinern, Verkaufspersonen, Feuerwehren, Zustellern und Ordnungskräften wollen wir auf diesem Wege danken und gleichzeitig unsere Hoffnung und Bitte zum Ausdruck bringen, dass unsere Fahnen alsbald wieder zu Freude und Frohsinn vor unseren Schützenhallen im Winde wehen werden.

Ich würde mich freuen, wenn Ihr gerade in der kommenden Karwoche diese Solidaritätsgeste der Warsteiner Schützen unterstützt und mir gerne ein entsprechendes Foto von Eurer wehenden Fahne vor der Schützenhalle zur Verfügung stellt. Dann würde ich gerne nach den Osterfeiertagen diese Aktion auch einmal der heimischen Presse zur Verfügung stellen und somit auch auf die Unterstützung der Schützenbrüder hinweisen.

Weiterhin möchte ich, falls allen noch nicht bekannt, auch noch auf die Aktion www.warsteinhilft.de des Initiators Ludwig Thorwesten hinweisen, wobei sich auch jeder ehrenamtlich für die Gemeinschaft in unserer Stadt engagieren kann. Auf diese  Aktion hat ja bereits vor einigen Tagen der Niederbergheimer Oberst Björn Besting ausdrücklich hingewiesen. Dankenswerterweise hat ja der Vorstand der Schützenbruderschaft Mülheim bereits in eigener Regie auch schon eine Unterstützung für die Dorfbewohner organisiert bzw. durchgeführt.

Allen Schützenbrüdern der Stadt Warstein auf  diesem Wege ein herzliches Dankeschön für Euren unermüdlichen Einsatz zum Kampf gegen diese gesundheitsschädliche Lage. Trotzdem wünsche ich Euch auf diesem Wege ein schönes und natürlich ruhiges Osterfest, verbunden mit dem größten und innigsten Wunsch in diesen Tagen:

Bleibt alle gesund und munter!!

Herzliche Grüße

Euer

Ernst Adams

(Amtsoberst)

Schützen wollen „Dorf wichtige Stützen sein“

Mülheim – „Das ganze Land im Krisenmodus, Kontakteinschränkungen für alle: Wir alle durchleben gerade eine schwere Zeit“, schreibt Jörg Rhoden, Oberst der Mülheimer St. Peter und Paul Schützenbruderschaft. Weil die Maßnahmen besonders die älteren Mitbürger und die Bürger der Corona-Risikogruppe treffen, starten die Schützen nun eine Hilfsaktion „in der Stadt Warstein wie auch im Ortsteil Mülheim“. Jörg Rhoden: „Wir als Schützenbruderschaft St. Peter & Paul Mülheim nehmen dies, wie einige andere Bruderschaften in der Nachbarschaft für ihre Orte auch, zum Anlass, unserem Dorf helfen zu wollen. Ganz im Sinne der ureigensten Gründungsideale hat sich ein kleiner Kreis des Vorstandes dazu bereit erklärt, Bedürftigen aktiv in dieser Krisenzeit zur Seite zu stehen. Wir möchten zeigen, dass es nicht nur darum geht, einmal im Jahr Schützenfest zu feiern, sondern auch gerade in diesen Zeiten dem Dorf eine wichtige Stütze zu sein“ Daher bietet der Vorstand der Bruderschaft Unterstützung bei Einkäufen und Apotheken-Abholungen unter Berücksichtigung der vorgegebenen Sicherheitsaspekte an. Dabei kann telefonisch der Bedarf gemeldet werden, intern werden die Aufgaben gleichmäßig verteilt und nach Feierabend entsprechend abgearbeitet. Zur Übergabe kommt es vor der eigenen Haustür. Bedürftige, aber auch weitere interessierte Mülheimer können sich ab sofort unter Tel. 0151-70813700 beim Vorstand melden. Sollten sich noch weitere Freiwillige finden, so können sich auch diese unter der angegebenen Telefonnummer melden.

Generalversammlung 11.01.2020

Festverding der Mülheimer Schützen / Andre Herbort und Markus Cramer aus Vorstand verabschiedet

 

„Wollen wir in diesem Jahr ein Schützenfest feiern?“ Diese obligatorische Frage stellte Mülheims Oberst Jörg Rhoden am Samstagabend beim traditionellen Festverding im Feuerwehrhaus. Als Antwort darauf erhielt er – wie erwartet – die einstimmige Zustimmung seiner St. Peter und Paul -Schützenbrüder. Das Mülheimer Hochfest findet somit vom 27. bis 29. Juni 2020 statt. Festwirt bleibt Willi Funken, dessen Angebot Rechnungsführer Sebastian Gerden der Versammlung vorgestellt hatte. „Wir sind froh, dass wir mit Willi einen Festwirt gefunden haben, mit dem wir sehr gut zusammen arbeiten können“, gab Oberst Jörg Rhoden zu bedenken, dass es heute nicht mehr ganz leicht ist, einen geeigneten Festwirt zu finden. Deshalb stimmten auch die Schützenbrüder für die Verpflichtung von Willi Funken – mit dem der Bierpreis zum kommenden Fest bei 1,50 Euro liegen wird.

Begonnen hatte Rhoden die Versammlung zunächst mit einem Rückblick auf das Jahr 2019 – das am 12. Januar mit dem Festverding begonnen und sich im März mit der Kreisversammlung in Beckum fortgesetzt hatte. Im April war der Kreuzweg kirchlicher Verbände am Kalvarienberg gefolgt, und nach der Bundesversammlung in Sundern im Mai, hatte mit dem Schützenfest im Juni der Höhepunkt des Mülheimer Jahres stattgefunden. Julian Gockel und Tabea Döben hatten sich dabei samstags und sonntags als amtierendes Königspaar präsentiert. Am Montag unter der Vogelstange hatte sich Fritz Gosmann nach einem Zweikampf mit Sohn Marvin zum neuen Regenten geschossen – und seine Frau Anja zur Königin erkoren. Während der Rechnungslage im vergangenen August waren Schriftführer Markus Dahlberg und Reserveoffizier Manuel Stamen in ihren Ämtern bestätigt worden. Andre Herbort und Markus Cramer waren auf eigene Wünsche aus dem Vorstand ausgeschieden und hatten ihre Nachfolger mit Florian Wirth und Moritz Brokop gefunden. Zum Ende des Jahres hatte schließlich die Stadtverbandssitzung in Mülheim, sowie der traditionelle Weihnachtsmarkt und der Seniorenadvent stattgefunden.

Nach Verlesen des jüngsten Versammlungsprotokolls durch Hauptmann Reinhard Puppe in Vertretung für den erkrankten Schriftführer Markus Dahlberg war  der Kassenbericht durch Rechnungsführer Sebastian Gerden – und die Entlastung des Vorstands durch die Kassenprüfer Thorsten Cordes und Christoph Rapala gefolgt.

Nach Vergabe der Schänke an Willi Funken stand dann die offizielle Verabschiedung der zwei ausgeschiedenen Vorstandsmitglieder an. In Anerkennung ihrer langjährigen Tätigkeiten erhielten Andre Herbort und Markus Cramer Urkunden und Präsente.

Andre Herbort war fast 20 Jahre lang im Vorstand der St. Peter und Paul-Schützen aktiv, Markus Cramer hatte 16 Jahre lang im Vorstand mitgewirkt. Eine „immer helfende Hand“ habe der Oberst stets mit Cramer verbunden. „Wenn Halleninventar wie Tische oder Stühle irreparabel erschienen – Markus hat sie wieder hinbekommen“, sagte Rhoden. Andre Herbort verband er derweil „mit allem, was mit Musik und Beschallung zu tun hat“. Bei allen Veranstaltungen der Bruderschaft sei Herbort mit dieser Kompetenz zur Stelle gewesen – beispielsweise bei der akustischen Begleitung der Deutschlandspiele in der St. Peter und Paul-Arena. „Alles, was mit Akustik zu tun hat, wusste man bei Andre bestens aufgehoben“, resümierte der Oberst – der auch erwähnte, dass Andre Herbort dem Vorstand trotz seines formalen Ausscheidens noch teilweise erhalten bleibe: „In Akustik-Angelegenheiten sowie mit der Betreuung unserer Homepage wird Andre uns weiterhin unterstützen.“

Um das Projekt der Sektbar-Erneuerung in der Schützenhalle hatte sich Rainer Stamen in der vergangenen Zeit mit einer kleinen Arbeitsgruppe gekümmert und präsentierte der Versammlung jetzt die bisherigen Ergebnisse und Kostenvoranschläge. Geplant ist eine moderne Umstrukturierung und Aufbereitung der Bar mit Traversen. Angesichts der hohen Kosten und des aktuell knappen Kassenstandes wurde die endgültige Entscheidung über die Erneuerung zunächst auf das kommende Jahr vertagt.

Für das laufende Jahr plant Oberst Jörg Rhoden zudem eine Veranstaltung für potentielle Königsanwärter, während der er über Königsjahr und Kosten aufklären will. Es beständen oft falsche Vorstellungen, die vom Schießen unter der Vogelstange abhalten würden. „Es kursieren zum Beispiel Summen um die 10 000 Euro, die ein Königsjahr angeblich kosten soll – das ist absoluter Quatsch“, sagte Rhoden.

Nachdem Rhoden auf die erneute Öffnung der St. Peter und Paul-Arena zur diesjährigen Europameisterschaft hingewiesen hatte, wurde zum Abschluss der Film des vergangenen Schützenfestes gezeigt. Weil das Filmteam Kleine aus Rüthen in 2019 verhindert war, hatte Franz-Josef Grundhoff aus Sichtigvor sich ganz spontan zum Filmen bereit erklärt. Das Resultat fiel lebhafter aus als gewohnt, stieß bei der Versammlung aber auf großes Gefallen.

Gemeinsam mit den Mülheimer Frauen, die nach der Versammlung hinzu gestoßen waren, folgte wieder ein stimmungsvoller Ausklang.
(Soester Anzeiger/13.01.2020)